Kolla­bo­ra­tion„Wir inves­tieren immer in die lang­fris­tige Kunden­beziehung“

Wie SCHUNK Kunden­be­zie­hungen versteht, lebt und weiter­ent­wi­ckelt und wie sich das Unter­nehmen dafür aufstellt, kunden­spe­zi­fi­sche Anwen­dungen zu reali­sieren, erläu­tert Johannes Ketterer, COO und CSO bei SCHUNK.

Herr Ketterer, warum ist für SCHUNK der Fokus auf Kunden­an­for­de­rungen so wichtig?

In der Vergan­gen­heit haben wir eine univer­selle Heran­ge­hens­weise verfolgt: ein Produkt für viele Kunden in verschie­denen Märkten. Heute bewegen wir uns jedoch in einer spezia­li­sier­teren Welt, in der es entschei­dend ist, unser Leis­tungs­port­folio präzise an die Anfor­de­rungen jedes einzelnen Kunden anzu­passen.

Um uns diffe­ren­ziert aufstellen zu können, müssen wir unsere Kunden verstehen und deren bran­chen­spe­zi­fi­sche Sprache spre­chen, sei es im Bereich Life-Sciences, Elek­tronik, Auto­mo­tive, Luft­fahrt oder Rüstung. Und wir möchten die Bedürf­nisse der einzelnen Personen verstehen: die des Einkäu­fers, des Konstruk­teurs, des Inbe­trieb­neh­mers. Nur so schaffen wir es, den größt­mög­li­chen Nutzen für unsere Kunden zu liefern.

Sie pflegen auch viele Part­ner­schaften. Welchen Stel­len­wert haben diese?

Einen sehr hohen! Part­ner­schaften sind eine grund­le­gende Voraus­set­zung für lang­fris­tigen Erfolg. Deshalb setzen wir auf eine enge Zusam­men­ar­beit mit Hoch­schulen, Forschungs­ein­rich­tungen und Unter­nehmen, um unsere tech­no­lo­gi­schen Kompe­tenzen konti­nu­ier­lich auszu­bauen und Inno­va­ti­ons­zy­klen zu verkürzen. Wir pflegen diese entlang der gesamten verti­kalen Wert­schöp­fungs­kette, einschließ­lich vor- und nach­ge­la­gerter Prozess­schritte. Ein Beispiel hierfür ist unsere Koope­ra­tion mit Inte­gra­toren, mit denen wir gemein­same Lösungen anbieten. Auch unsere Liefe­ran­ten­netz­werke entwi­ckeln wir konti­nu­ier­lich zu stra­te­gi­schen Part­ner­netz­werken weiter. Zum einen, um Inno­va­tionen von morgen zu schaffen, und zum anderen, um den stei­genden Anfor­de­rungen an Geschwin­dig­keit in Produkt­ent­wick­lung und Liefer­zeiten gerecht zu werden. Durch die Bünde­lung unserer Stärken stellen wir sicher, dass wir agil und effi­zient bleiben.

Wie haben sich die Anfor­de­rungen der Kunden über die vergan­genen Jahre verän­dert?

Die Bedeu­tung von Geschwin­dig­keit hat in den letzten Jahren deut­lich zuge­nommen. Wie Hein­rich von Pierer tref­fend sagte: „Der Schnelle über­holt den Lang­samen, nicht mehr der Große frisst den Kleinen.“ Dieses Prinzip prägt unsere stra­te­gi­sche Ausrich­tung: Wir setzen auf Agilität und Geschwin­dig­keit, um für unsere Kunden stets einen Schritt voraus zu sein. Gleich­zeitig erwarten Kunden zuneh­mend Lösungen auf Prozess­ebene, nicht nur auf Funk­ti­ons­ebene. Das bedeutet für uns, dass wir nicht nur die Funk­tion „Greifen“ bereit­stellen, sondern Produk­ti­vität entlang des gesamten Prozesses „Hand­haben“ liefern können. Auch die Kunst, sich auf das Wesent­liche zu redu­zieren, hat an Bedeu­tung gewonnen. Deshalb stellen wir genau die Funk­tion bereit, die der Kunde für eine spezi­fi­sche Anwen­dung benö­tigt. Diese über­ge­ord­neten Trends spie­geln sich in unter­schied­li­chen Prio­ri­täten wider: Mal steht Geschwin­dig­keit im Vorder­grund, mal eine beson­ders schlanke Lösung.

„Am Ende des Tages sind es die Menschen, die unsere Werte leben und trans­por­tieren. Persön­liche Kunden­be­zie­hungen sind die Grund­lage dafür, gemein­same Inno­va­tionen zu schaffen.“

Johannes Ketterer, COO/CSO | Member of the Manage­ment Board

Welche Voraus­set­zungen schaffen Sie, damit ein Kunden­er­lebnis so positiv wie möglich ist?

Wir sind dankbar, schon seit 80 Jahren verläss­li­cher Partner für unsere Kunden sein zu dürfen und aus einem reichen Erfah­rungs­schatz schöpfen zu dürfen. Diese Verläss­lich­keit auf verschiedensten/ verschie­denen Ebenen ist das A und O: Wir halten, was wir zusagen. Wir verspre­chen auch, dass das, was SCHUNK liefert, State of the Art ist. Als Tech­no­lo­gie­pio­nier streben wir stets danach, führend in unserem Bereich zu bleiben, was unsere Tech­no­lo­gie­kom­pe­tenz und die Leis­tungs­fä­hig­keit unserer Produkte, Systeme, Maschinen und Services angeht. Diese Verläss­lich­keit sorgt für Vertrauen: in die Marke, in das Unter­nehmen, aber vor allem in die Personen. Am Ende des Tages sind es die Menschen, die unsere Werte leben und trans­por­tieren. Persön­liche Kunden­be­zie­hungen sind die Grund­lage dafür, gemein­same Inno­va­tionen zu schaffen und neue Markt­an­for­de­rungen zu bewäl­tigen. Anstatt in den kurz­fris­tigen Erfolg inves­tieren wir immer in die lang­fris­tige Kunden­beziehung.

Reicht das schon?

Nein. Unser Ziel ist es, die Zusam­men­ar­beit mit uns so effi­zient und unkom­pli­ziert wie möglich zu gestalten. Zum Beispiel ein global voll auto­ma­ti­siert abge­wi­ckelter Bestell­pro­zess. So haben wir uns zum Ziel gesetzt, unser Kunden­portal konti­nu­ier­lich mit digi­talen Services zu erwei­tern, um Produkt­suche, Konfi­gu­ra­tion und Bestel­lung so einfach wie möglich zu machen. Der Kunde soll also auch bei einem größeren und komplexer werdenden Port­folio möglichst einfach die jeweils passende Lösung finden. Unser Anspruch ist es zudem, gemeinsam mit unseren Kunden Projekte in einem inte­grierten und kolla­bo­ra­tiven Prozess voran­zu­treiben.

Von der ersten Projekt­phase an auf Augen­höhe mit dabei: SCHUNK im Kunden­dialog.

Können Sie uns das an einem konkreten Beispiel verdeut­li­chen?

All die ange­spro­chenen Themen kann ich gerne an zwei Beispielen zeigen: Das 2D Gras­ping-Kit, eine KI-gestützte Hand­ha­bungs­lö­sung, geht über die Funk­tion eines einfa­chen Grei­fers hinaus und bietet statt­dessen eine umfas­sende Lösung für die Aufga­ben­stel­lung „Greifen“. Die Benut­zer­ober­fläche des Systems haben wir so intuitiv und einfach gestaltet, dass ein Endkunde in der Lage ist, das System inner­halb eines halben Tages in Betrieb zu nehmen und ein vari­an­ten­rei­ches Werstück-Port­folio auto­ma­ti­siert zu hand­haben. Das zweite Beispiel ist der RCG Rund­zel­len­greifer für Batte­rie­zellen. Hier nutzen wir unsere jahr­zehn­te­lange Kompe­tenz beim pneu­ma­ti­schen Greifen und haben sie ganz spezi­fisch mit dem Endkunden weiter­ent­wi­ckelt: für das Hand­haben von Rund­zellen.

Wie schaffen Sie es, die unter­schied­li­chen Bedürf­nisse Ihrer Kunden abzu­holen: Vom Einsteiger in die Welt der Auto­ma­ti­sie­rung bis zu jenen, die dort schon weit fort­ge­schritten sind und spezi­elle Anfor­de­rungen haben?

Das bedeutet zunächst, die Kunden­be­dürf­nisse zu verstehen, klar zu segmen­tieren und das Leis­tungs­port­folio entspre­chend anzu­passen. Dann haben wir mit unseren drei Schritten zur Produk­ti­vi­täts­stei­ge­rung ein unglaub­lich starkes Instru­ment, um kleinen und mitt­leren Kunden den Schritt in die Auto­ma­ti­sie­rung zu ermög­li­chen. Für die Auto­ma­ti­sie­rungs­profis bieten wir SCHUNK Engi­nee­ring. Da setzen wir gezielt unsere breite Tech­no­lo­gie­kom­pe­tenz im Greifen, Hand­haben, Spannen und Wech­seln ein, um die Heraus­for­de­rungen der großen Maschi­nen­bauer und System­in­te­gra­toren mit gemeinsam entwi­ckelten Lösungen zu erfüllen.

Was hat es mit den drei Schritten zur Produk­ti­vi­täts­stei­ge­rung auf sich?

Damit ermög­li­chen wir Kunden, sehr einfach die ersten Schritte in Rich­tung Auto­ma­ti­sie­rung zu gehen. Eine wesent­liche Säule hier ist unsere Bera­tungs­kom­pe­tenz. Der erste Schritt umfasst eine Bedarfs­ana­lyse durch unsere Experten. Im Fokus der Betrach­tung steht dabei, ob eine Auto­ma­ti­sie­rungs­lö­sung sinn­voll ist und, wenn ja, welches Poten­zial sie bietet. Im zweiten Schritt vali­dieren wir die tech­ni­sche Mach­bar­keit. In einem unserer CoLabs können wir beispiels­weise die Prozesse des Kunden in einer Werk­statt­um­ge­bung abbilden. Schließ­lich unter­stützen wir bei der Imple­men­tie­rung von der Auswahl der passenden Kompo­nenten bis zur Inbe­trieb­nahme.

Für Johannes Ketterer, CSO/COO bei SCHUNK, ist die zentrale Heraus­for­de­rung, die bran­chen­spe­zi­fi­sche Sprache der Kunden zu spre­chen und dabei die einzelnen Personen zu verstehen.

SCHUNK bietet zuneh­mend Prozess­lö­sungen wie „Hand­haben“ anstelle von reinen Funk­tionen wie „Greifen“.Das entspricht den verän­derten Kunden­an­for­de­rungen.

Welche Band­breite an Lösungen können Sie über SCHUNK Engi­nee­ring anbieten?

Das beginnt beim Einsatz von Stan­dard­kom­po­nenten, geht aber sehr schnell in den Bereich von konfi­gu­rier­baren Kompo­nenten bis hin zur kunden­spe­zi­fi­schen Sonder­lö­sung. Wir bieten hier ein umfas­sendes und modu­lares Engi­nee­ring- Angebot, das sich flexibel an die indi­vi­du­ellen Anfor­de­rungen unserer Kunden anpasst. Unser Leis­tungs­spek­trum umfasst die Konstruk­tion anspruchs­voller Systeme sowie deren Ferti­gung, Montage und Inbe­trieb­nahme direkt vor Ort. Wir sind in der Lage, hoch­kom­plexe System­an­for­de­rungen zu entwi­ckeln und umzu­setzen.

An welchen Stellen sehen Sie noch Poten­zial, um das Kunden­er­lebnis zu verbes­sern?

Da gibt es bei jedem der bespro­chenen Themen noch Poten­zial. Beim Einsatz von digi­talen Tech­no­lo­gien – einschließ­lich Künst­li­cher Intel­li­genz – steckt noch ein extrem großer Mehr­wert. Wir arbeiten konti­nu­ier­lich daran, unseren globalen Kunden­ser­vice und unsere Kompe­tenz welt­weit auf ein einheit­lich hohes Niveau weiter­zu­ent­wi­ckeln.


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