Künst­liche Intel­li­genz„Wir gestalten das Thema KI mit“

Künst­liche Intel­li­genz spielt bei SCHUNK eine zentrale Rolle. Daniela Hermle, Leiterin Digital Office, erklärt im Inter­view, warum das Unter­nehmen auf eine eigene GPT-Lösung setzt und seine Mitar­bei­tenden in die KI-Entwick­lung einbindet.

Wo genau setzt SCHUNK KI ein?

Sie ist mitt­ler­weile in vielen Berei­chen unseres Unter­neh­mens veran­kert und hilft uns, Auto­ma­ti­sie­rung einfa­cher und intui­tiver zu gestalten, wie zum Beispiel mit unserem KI-gestützten 2D Gras­ping-Kit, mit dem Kunden komplexe Hand­ha­bungs­pro­zesse mit einem Roboter einfach auto­ma­ti­sieren können. Auch unsere internen Prozesse profi­tieren stark von der KI: Wir setzen gene­ra­tive KI zur Doku­men­ta­ti­ons­un­ter­stüt­zung in der Kommu­ni­ka­tion, im Bereich HR und im Vertrieb ein. Es hat sich schnell gezeigt, dass wir unsere Produk­ti­vität damit signi­fi­kant stei­gern können.

Welche Voraus­set­zungen braucht es denn, damit Unter­nehmen KI bei sich inte­grieren?

Begeis­te­rung und Offen­heit für neue Tech­no­lo­gien, Mut und eine Macher-Menta­lität. Wichtig ist zudem, die Kompe­tenzen im ganzen Unter­nehmen aufzu­bauen. Am besten funk­tio­niert das in Zusam­men­ar­beit mit Part­nern, um so vonein­ander zu lernen — zum Beispiel im IPAI in Heil­bronn. Wir beziehen unsere Mitar­bei­tenden dabei von Anfang in die Einfüh­rung von KI mit ein.

Wie ist SCHUNK bei der Einfüh­rung vorge­gangen?

Wir sind zunächst mit einer kleinen Pilot­gruppe, die sich aus verschie­denen Abtei­lungen zusam­men­setzte, gestartet. Diese Gruppe hat die KI in ihrem Arbeits­alltag getestet und Feed­back gegeben. Das hat sich in der Beleg­schaft schnell herum­ge­spro­chen und Inter­esse geweckt. Inner­halb weniger Wochen ist die Gruppe dann auf 30 Mitar­bei­tende ange­wachsen. Wir haben anschlie­ßend regel­mä­ßige Meet-ups orga­ni­siert, in denen wir unsere Erfah­rungen ausge­tauscht und Weiter­ent­wick­lungen zur Opti­mie­rung abge­stimmt haben.

„Nur wenn die Mitar­bei­tenden die Vorteile erkennen, nutzen sie KI im Alltag.“

Daniela Hermle, Leiterin Digital Office, SCHUNK

Und wie ging es dann weiter?

Wir haben parallel dazu die SCHUNK Tech-Talks ins Leben gerufen, bei denen SCHUNK-Mitar­bei­tende neue Tech­no­lo­gien vorstellen und über eigene Erfah­rungen aus der tägli­chen Arbeit berichten. Darüber hinaus bieten wir für alle Mitar­bei­tenden sowohl Vor-Ort-Schu­lungen als auch Online-Schu­lungen rund um Digi­ta­li­sie­rung und KI an. Ende 2023 war dann der globale Test­lauf unseres eigens entwi­ckelten SCHUNK-GPT-Prototyp. Das war wirk­lich aufre­gend. Alle Mitar­bei­tenden hatten Zugriff und konnten die KI ausgiebig testen. Wir bekamen daraufhin sehr viel posi­tives und konstruk­tives Feed­back. Damit konnten wir unser SCHUNK-GPT bis zur offi­zi­ellen Veröf­fent­li­chung im Februar 2024 noch deut­lich verbes­sern.

Das klingt nach einer gelebten Inno­va­ti­ons­kultur. Gab es in der Beleg­schaft denn keine KI-Kritiker?

Doch, die hatten wir auch. Die größten Bedenken gab es bei den Themen „Daten­si­cher­heit“ und „Hallu­zi­na­tion“ – also, wenn die KI falsche oder erfun­dene Infor­ma­tionen ausgibt. Daher war es für uns umso wich­tiger, die Mitar­bei­tenden bei allen Schritten dabei zu haben und auf den persön­li­chen Austausch zu setzen – auch um Vorur­teile abzu­bauen, gemeinsam vonein­ander zu lernen und das SCHUNK-GPT weiter­zu­ent­wi­ckeln.

Offene Kommu­ni­ka­tion für breite Akzep­tanz also?

Genau. Wir stellen die Mitar­bei­tenden nicht einfach vor voll­endete Tatsa­chen, sondern binden sie früh­zeitig ein, hören ihre Meinungen und nehmen Feed­back ernst. Das schafft aktive Betei­li­gung und das schnelle Erkennen von Vorteilen der KI im Arbeits­alltag.

Wie hilft denn SCHUNK-GPT den Mitar­bei­tenden konkret?

Es über­nimmt vor allem die kleinen, sich immer nach einem bestimmten Muster wieder­ho­lenden Aufgaben. Zum Beispiel in der tech­ni­schen Doku­men­ta­tion. Dort unter­stützt SCHUNK-GPT bei der Erstel­lung von norm­ge­rechten Anlei­tungen nach festen Vorgaben sowie in der Kommu­ni­ka­tion bei der Texterstel­lung für unter­schied­liche Medien.

Das klingt nach einem prak­ti­schen Alltags­helfer. Wie geht es denn mit der KI weiter?

SCHUNK-GPT soll noch in vielen weiteren Berei­chen ein Alltags­helfer werden. Etwa in der Entwick­lung oder im Kunden­ser­vice, wo wir noch großes Poten­zial sehen. Dabei ist uns wichtig, dass Neue­rungen immer an einen konkreten Anwen­dungs­fall geknüpft sind; so hat KI auch einen prak­ti­schen Nutzen für SCHUNK und seine Mitar­bei­tenden.


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