Equipped by SCHUNKUnter­wegs mit der mobilen Zukunfts­platt­form

In einer robo­ter­ba­sierten Forschungs­an­lage der Univer­sität Stutt­gart tragen flexible und robuste Roboter-Schnell­wech­sel­sys­teme SWS‑L dazu bei, digi­ta­li­sierte Ferti­gungs­pro­zesse im Bauwesen zu unter­stützen und damit Effi­zienz und Produk­ti­vität zu stei­gern. Das mobile Konzept der Anlage wird Hand­werks- und Baube­triebe nach­haltig umge­stalten.

Archi­tektur und Bauwesen sind die Gestalter jegli­chen Lebens­raums. Allein in Deutsch­land sollen jedes Jahr 400.000 neue Wohn­ein­heiten und dazu­ge­hö­rige Gewerbe- und öffent­liche Gebäude errichtet werden, aber nur die Hälfte dieses Bedarfs lässt sich derzeit decken. Zugleich sieht sich der Bausektor selbst gravie­renden Heraus­for­de­rungen gegen­über­ge­stellt: Seine Produk­ti­vität stagniert seit Jahren, der Verbrauch von Ressourcen und Energie im Bauwesen ist erheb­lich, das Abfall­auf­kommen ist beträcht­lich, und die Kosten für Mate­rial und Rohstoffe steigen rasant. Auto­ma­ti­sie­rung kann hier Lösungen bieten. SCHUNK gestaltet diesen Prozess aktiv mit – unter anderem durch Roboter-Schnell­wech­sel­sys­teme.

Das Projekt­team (v. l. n. r.): Benjamin Kaiser, Univer­sität Stutt­gart, Matthias Buck, Geschäfts­führer BEC, Dr. Felix Amts­berg, Univer­sität Stutt­gart, Jürgen Kolbus, Key Account Manage­ment, SCHUNK sowie Gunther Kopp, Key Account Manage­ment Greif­sys­teme, SCHUNK.

Digi­tale Fabri­ka­ti­ons­me­dien werden Entwurfs­pa­ra­meter im Bauwesen

2019 rich­tete die Univer­sität Stutt­gart den neuen Exzel­lenz­cluster „Inte­gra­tives Compu­ta­tional Design and Cons­truc­tion for Archi­tec­ture“ (IntCDC) ein, der das Poten­zial digi­taler Tech­no­lo­gien für Design, Ferti­gung und Konstruk­tion im Bauwesen nutzen soll. „Unser Ansatz ist es, digi­tale Fabri­ka­ti­ons­me­dien, etwa CNC-Maschinen und die Robotik, als krea­tive Entwurfs­werk­zeuge mitzu­nutzen. Wir binden sie als Para­meter für den archi­tek­to­ni­schen Entwurf gleich von Anfang an ein“, sagt Dr. Felix Amts­berg, Koor­di­nator der Holz­platt­form am IntCDC an der Uni Stutt­gart. Als gelernter Tischler und studierter Archi­tekt bringt er Aspekte des prak­ti­schen Hand­werks mit den Rand­be­din­gungen aus Design, Technik und Forschung ideal zusammen.

„Die Exper­tise von SCHUNK, was Auto­ma­ti­sie­rung, Robotik und Hand­ha­bung angeht, ist uns sehr wichtig.“

Matthias Buck, Geschäfts­führer BEC

Flexible Ferti­gungs­lö­sungen am Bau mit SCHUNK-Kompo­nenten

Gemeinsam mit dem System­in­te­grator BEC entstand jüngst eine mobile, robo­ter­ba­sierte Produk­ti­ons­platt­form, die Bauteile aus Holz bedarfs­ge­recht hand­habt, bear­beitet und montiert. „Wir dürfen die Ideen, die die Wissen­schaft hat, in konkrete Anlagen umsetzen“, erklärt BEC-Geschäfts­führer Matthias Buck. „Hierzu bedienen wir uns geeig­neter tech­ni­scher Kompo­nenten und Module, die alle Anfor­de­rungen in alle Rich­tungen erfüllen – sie müssen zuver­lässig, flexibel und zukunfts­fähig sein.“

So entstand als Kern des Forschungs­pa­kets eine Robo­ter­an­lage, die komplett als mobile Fabrik an einen Holz­bau­be­trieb, in eine Werk­statt oder an eine Baustelle geschickt wird. „Dort kann die Anlage je nach Bedarf und Anfor­de­rungen Hand­werks­ar­beiten unter­stützen – zum Beispiel größere Holz­teile vor Ort zerspanen, montieren, leim­binden, kleben oder nageln“, sagt Matthias Buck. „Herz­stück der Anlage ist das SCHUNK-Schnell­wech­sel­system SWS‑L, mit dem der Roboter jegliche Endef­fek­toren auto­ma­tisch aufnehmen und ablegen kann, zum Beispiel Greifer, Sägen oder Fräs­köpfe. „Wir haben auf diese SCHUNK-Kompo­nenten gesetzt, weil wir die Bus-Tech­no­logie, die im Wech­sel­system selbst vorhanden ist, nutzen wollen, um die Verka­be­lung auf ein Minimum zu redu­zieren“, so Buck.

Im Fokus: Leis­tungs­fä­hig­keit, Flexi­bi­lität und Zukunfts­fä­hig­keit

Die Anlage soll alle Optionen offen­halten für maxi­male Zukunfts­fä­hig­keit. „Wir wollen mit der Anlage zunächst solide und zuver­lässig das aktu­elle Projekt umsetzen und auch künf­tige neue Projekte reali­sieren.“ Der Roboter, ein Kuka KR420/R3330 mit 420 Kilo­gramm Trag­last, verfährt auf einer BEC-Line­ar­achse, der siebten Robo­ter­achse, die fest in die Contai­ner­platt­form inte­griert ist.

Das Wech­sel­system SWS‑L von SCHUNK, das bis zu 1.300 Kilo­gramm aufnehmen kann, ist die robuste Schnitt­stelle zum Werk­zeug. Auf die Leis­tungs­fä­hig­keit der SWS‑L kommt es vor allem bei Fräs­ar­beiten an, bei denen große Kräfte wirken. „Konkret haben wir am Wech­sel­system eine Fräs­spindel und mehrere Flächen­greifer mit einem Vaku­um­system im Einsatz, die größere Holz­bau­teile hand­haben und zuführen“, sagt Dr. Felix Amts­berg. „Es können aber auch andere Arbeits­pro­zesse einge­bunden werden, denn die Werk­zeuge sind über den Adapter beliebig austauschbar.“ Und es muss nicht Holz sein. Die Anlage ist auch in anderen Gewerken einsetzbar.

Die Anlage soll in Zukunft als mobile Fabrik an den Orten des Baube­triebs einge­setzt werden, an denen sie gebraucht wird.

Die komplette Baureihe der SCHUNK Schnell­wech­sel­sys­teme besteht aus 20 Baugrößen für Trag­lasten von einem bis 1.350 Kilo­gramm und deckt ein breites Anwen­dungs­spek­trum ab.

Gefragt ist die Exper­tise des Auto­ma­ti­sie­rungs­experten SCHUNK

Die metho­di­schen und inter­dis­zi­pli­nären Erkennt­nisse des Clus­ters sollen dazu führen, digi­tale Tech­no­lo­gien umfas­sender zu nutzen und die Heraus­for­de­rungen im Hand­werk und Bauwesen zu bewäl­tigen. Beispiels­weise kann sich während der Planung bereits die Fertig­bar­keit der Kompo­nenten sichtbar machen lassen. Mate­ri­al­be­zo­gene Robo­ter­bau­pro­zesse können neue Formen der Mensch-Maschine-Kolla­bo­ra­tion maßgeb­lich prägen. „Hier ist für uns die Exper­tise von SCHUNK, was Auto­ma­ti­sie­rung, Robotik und Hand­ha­bung angeht, sehr wichtig“, bekräf­tigt Matthias Buck. Und weiter: „Schnell­wech­sel­sys­teme und andere Kompo­nenten von SCHUNK haben wir dank ihrer Flexi­bi­lität bei diversen Projekten im Einsatz. Die tech­no­lo­gi­sche Verbin­dung zwischen Uni Stutt­gart, BEC und SCHUNK exis­tierte schon eine ganze Weile. Wir sind sehr zufrieden.“

Schnell­wech­sel­sys­teme SWS und SWS‑L

Das SCHUNK-Schnell­wech­sel­system SWS‑L ist das Herz­stück der Anlage, mit dem der Roboter jegliche Endef­fek­toren wie etwa Greifer, Sägen oder Fräs­kopfe auto­ma­tisch aufnehmen und ablegen kann. Das Schnell­wech­sel­system (SWS) besteht aus einem Schnell­wech­sel­kopf (SWK) und einem Schnell­wechsel­ad­apter (SWA).

Der am Roboter montierte SWK koppelt den am Werk­zeug montierte SWA. Ein pneu­ma­tisch ange­trie­bener Verrie­ge­lungs­kolben sorgt mit seinem paten­tierten Design für eine sichere Verbin­dung.

Der Schnell­wechsel­ad­apter SWA.

Das Wech­sel­system SWS‑L kann bis zu 1.300 Kilo­gramm aufnehmen.

Produkt­in­for­ma­tion:
schunk.com/sws


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