SCHUNK goes digital

„Digi­ta­li­sie­rung sichert unsere welt­weite Wett­be­werbs- und Zukunfts­fähig­keit“

SCHUNK nutzt als Tech­no­lo­gie­führer die Digi­ta­li­sie­rung, um seinen Kunden best-in-class Produkte und Services anzu­bieten. Chief Tech­no­logy Officer (CTO) Timo Gess­mann erklärt, welche das sind.

Herr Gess­mann, die Zukunft ist digital – was bedeutet das für SCHUNK?

Timo Gess­mann: Wir sind klas­si­sche Maschi­nen­bauer. Aber schon seit den 1980er-Jahren treibt uns das Thema Digi­ta­li­sie­rung um und wir begreifen es als eine große Möglich­keit, sowohl für unsere Kunden als auch für uns selbst. Unsere Smart Products und Services stei­gern zum einen die Produk­ti­vität unserer Kunden und zum anderen erhöhen wir durch die Digi­ta­li­sie­rung unsere Effi­zienz und opti­mieren unsere Qualität. Durch Digi­ta­li­sie­rung sichern wir nach­haltig unsere welt­weite Wett­be­werbs- und Zukunfts­fähig­keit – und auch die unserer Kunden.

Um welche Produkte von SCHUNK geht es dabei?

Der Werk­zeug­halter iTENDO2 beispiels­weise war früher eine rein mecha­ni­sche Kompo­nente. Jetzt verfügt er über Sensoren, welche es erst­mals ermög­li­chen, tief­grei­fende Trans­pa­renz vom Ferti­gungs­pro­zess zu erhalten. Die Sensoren messen beispiels­weise in hoher Frequenz Vibra­tionen oder Beschleu­ni­gungen, welche im Ferti­gungs­pro­zess auftreten. Der intel­li­gente Werk­zeug­halter ist dadurch in der Lage, dem Anwender Prozess-Feed­back zu geben bis hin zur auto­ma­ti­schen Opti­mie­rung der Ferti­gungs­pa­ra­meter. So können Kunden ihre Produk­ti­vität in der Ferti­gung stei­gern und die Prozess­si­cher­heit erhöhen. Das ist eine Voraus­set­zung für einen höheren Auto­ma­ti­sie­rungs­grad.

„Mit unseren Smart Products & Services können Roboter greifen, fühlen, sehen, verstehen und lernen.“

Timo Gess­mann, CTO

Eine Analogie dazu ist viel­leicht das Auto, das beim Fahren und Navi­gieren mithilfe von Sensoren zum Beispiel Geschwin­dig­keit, Abstände, Posi­tion usw. misst und diese Infor­ma­tionen live auf digi­talen Navi­ga­ti­ons­karten darstellt. Durch dieses detail­lierte, digi­tale Abbild lassen sich Staus erkennen und umfahren. Der Auto­fahrer kommt also plan­barer und schneller ans gewünschte Ziel. Zusätz­lich sind diese Infor­ma­tionen aus der physi­schen und digi­talen Welt essen­ziell für die stufen­weise Umset­zung des auto­nomen Fahrens.

Welche weiteren Vorteile hat die Auswer­tung dieser Sensor­daten?

Ein smartes Produkt, ergänzt um digi­tale Services wie etwa der iTENDO2, lässt sich einsetzen, um in einer auto­ma­ti­sierten Ferti­gung den Verschleiß der Werk­zeuge durch die Sensoren voraus­schauend zu erkennen. Durch recht­zei­tigen Werk­zeug­wechsel lässt sich Ausschuss vermeiden und die Produk­ti­vität stei­gern.

Ein anderes Beispiel sind unsere smarten Greifer-Appli­ka­tionen, die mittels eines Kame­ra­sys­tems und einer eigens entwi­ckelten KI-Soft­ware erkennen, wo sich welche Werk­stücke befinden und mit diesen Infor­ma­tionen auto­ma­tisch die passenden Greif­posen für das Hand­ling der Werk­stücke umsetzen. Kunden müssen dadurch nicht mehr im Voraus alle Werk­stücke und Greif­be­we­gungen manuell program­mieren. So können Auto­ma­ti­ons­lö­sungen schnell und einfach umge­setzt werden.

Inwie­weit haben sich die Anfor­de­rungen an Produkte durch die Digi­ta­li­sie­rung verän­dert?

Die Digi­ta­li­sie­rung erwei­tert die Funk­tionen der bestehenden mecha­ni­schen Produkte um neue digi­tale Features und Services. Mit unseren Smart Products und Services versetzen wir unsere Kunden in die Lage, zum einen bestehende Anwen­dungen und Prozesse weiter zu opti­mieren und zum anderen ganz neue Prozess­schritte zu auto­ma­ti­sieren. Wir erwei­tern dadurch erheb­lich den Einsatz­be­reich unserer Produkte und Services, um die Auto­ma­tion in den unter­schied­lichsten Anwen­dungen und Bran­chen zu ermög­li­chen.

Welche digi­talen Services bietet SCHUNK?

Mit einem kosten­losen Online-Konfi­gu­rator bieten wir Kunden ein Tool, um in Echt­zeit Greifer, Grei­fer­finger oder Spann­ba­cken zu desi­gnen und direkt ein CAD-Modell erstellen zu lassen. Das spart viel Aufwand. ­Zudem erhalten unsere Kunden online sofort den Ange­bots­preis für das konfi­gu­rierte Produkt und die Liefer­zeit. Durch die konse­quente Digi­ta­li­sie­rung unserer Prozesse vom Online-Konfi­gu­rator bis in unsere Smart Factory sind wir beispiels­weise in der Lage, in vier Tagen zu liefern.

Die Digi­ta­li­sie­rung wird sich auch in Zukunft konti­nu­ier­lich weiter­ent­wi­ckeln und die physi­schen Produkte immer weiter mit den digi­talen Services verschmelzen. Dies führt zu einer stetigen Stei­ge­rung der Produk­ti­vität bei gleich­zei­tiger Erhö­hung der Benut­zer­freund­lich­keit durch den Einsatz unserer Smart Products und Services!