Das Unternehmen Semikron Danfoss prüft jedes einzelne seiner Elektronikmodule auf Herz und Nieren. Der mechatronische Parallelgreifer EGU platziert dazu die Bauteile auf der Messlinie. Ausschlaggebend für die Greiferwahl waren eine hohe Flexibilität und die Prozesssicherheit.
In einer zunehmend elektrifizierten Welt spielt Leistungselektronik eine starke Rolle. Denn es geht darum, elektrische Antriebssysteme so effizient wie möglich zu machen. Hierfür ist hochmoderne Leistungselektronik, wie die Firma Semikron Danfoss sie herstellt, von zentraler Bedeutung. Die Halbleiterbauelemente, Leistungsmodule und Stacks des Unternehmens kommen in Branchen wie dem Automobilbau, in Verkehrssystemen, Anlagen der Industrie sowie im Bereich erneuerbarer Energien zum Einsatz. Dort sorgen sie dafür, dass Energie effizient und dadurch sparsam eingesetzt wird.
„Der EGU bietet uns Prozesszuverlässigkeit.“
Hanno Bruss, Testingenieur bei Semikron Danfoss Elektronik
Hanno Bruss ist Testingenieur bei Semikron Danfoss in Nürnberg und fasst es so zusammen: „Wir verfolgen das Ziel, leistungsfähige Elektronikmodule anzubieten, damit Anwender ihre CO2-Emissionen reduzieren können.“ Als Grundvoraussetzung dafür sieht Bruss „eine Nullfehlerfertigung“. Alle Elektronikkomponenten, die das Unternehmen ausliefert, müssen zu einhundert Prozent funktionieren. „Jedes einzelne Modul, das hier produziert wird, durchläuft eine umfassende Funktionskontrolle.“ Um diesen Qualitätsanspruch zu erfüllen, setzt Semikron Danfoss auf Mess- und Prüftechnik mit hohem Automationsgrad.
Auf die Messstrecke
Auf einem schmalen Förderband fahren die Elektronikbauteile den einzelnen Messstationen entgegen. Auf der sechs Meter langen Strecke werden sie auf verschiedene Parameter geprüft: statische, optische, taktile, dynamische und elektronische. Ist alles in Ordnung, beschriftet eine Laserstation die Teile und sie sind fertig für den Versand. Aber wie kommen die Bauteile vorher auf das Förderband? Hanno Bruss erklärt: „Dreh- und Angelpunkt dieser Anlage ist die kontinuierliche und sichere Zuführung der Komponenten aus einer Roboterzelle heraus.“ Er stellt klar: „Dem Greifer kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu.“ Semikron Danfoss hat sich für den mechatronischen Parallelgreifer EGU in Baugröße 50 von SCHUNK entschieden. Ein Scararoboter entnimmt mit dem Greifer die Bauteile einzeln aus dem Blistertray und stellt sie auf ein schmales Förderband, um sie der nachgelagerten Messzelle zuzuführen.
„Wir wollen mit unseren Kunden alle Potenziale hinsichtlich Flexibilität und Nachhaltigkeit optimal ausschöpfen.“
Andreas Fiederling, Technischer Berater Greiftechnik und Automatisierungstechnik bei SCHUNK
Hub, Gewicht und kurze Wege
Auf die Messanlage kommen sehr unterschiedliche Elektronikbauteile in verschiedenen Größen. „Deswegen benötigen wir einen großen Greiferhub von ganz klein bis groß, etwa von 30 bis 110 Millimeter“, sagt Testingenieur Bruss. „Ich habe mich intensiv auf dem Markt umgeschaut und hatte verschiedene Produkte in der Hand. Diese Flexibilität beim SCHUNK Greifer war mit ausschlaggebend für die Auswahl.“ Hinzu kam, dass der Parallelgreifer unter der Gewichtsobergrenze der Roboterapplikation liegt. Und noch etwas war Bruss wichtig: „Ein kurzer Anfahrweg. Denn wir müssen hier in eine ziemlich enge Tasche einfahren. Bei anderen Greifern auf dem Markt waren mindestens drei bis vier Millimeter Anfahrweg nötig; das war für uns unzureichend. Der EGU braucht gar keinen Anfahrweg.“ Die Greifkrafterhaltung bei Spannungsabfall und die einfache Integration und Überwachbarkeit des EGU waren zusätzliche Argumente für Semikron Danfoss. „Der Greifer hat all unsere Anforderungen erfüllt und bietet uns Prozesszuverlässigkeit. Er tut genau das, was er soll, und er spielt die Vorteile der servoelektrischen Greiftechnologie bei dieser Anwendung voll aus.“
Unser Kunde:
Semikron Danfoss Elektronik
Das Familienunternehmen mit Sitz in Nürnberg ist ein weltweiter Technologieführer in der Leistungselektronik und stellt unter anderem Halbleiterbauelemente, Leistungsmodule und Stacks her. Die Zielbranchen sind erneuerbare Energien, Verkehr und Industrie. Nach dem Zusammenschluss von Semikron und Danfoss Silicon Power im Jahr 2022 beschäftigt das Unternehmen heute rund 4.000 Mitarbeitende an 28 Standorten.